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Was sind Rasenmäher-Eltern?

Es gibt mehrere Begriffe für Eltern, die ihre Kinder übervorsorglich (Helikoptereltern) oder sehr nachlässig (Raben-Eltern) behandeln. Tiger-Moms sind Mütter, die...

E s gibt mehrere Begriffe für Eltern, die ihre Kinder übervorsorglich (Helikoptereltern) oder sehr nachlässig (Raben-Eltern) behandeln. Tiger-Moms sind Mütter, die ihren Nachwuchs um jeden Preis in kleine Wunderkinder verwandeln möchten und dabei sehr autoritär vorgehen. Relativ neu ist der Begriff der Rasenmäher-Eltern. Er beschreibt Mütter und Väter, die ihren Kindern jedes Hindernis aus dem Weg räumen, ihn frei von Schwierigkeiten mähen. In allen Fällen stellen Eltern ihre eigenen Bedürfnisse vor die der Kinder.

Kindheit ohne Herausforderungen

Geprägt hat den Begriff "lawnmower parents" ein amerikanischer Lehrer, der zu diesem Thema einen anonymen Blogpost auf weareteachers.com verfasst hat. Er erklärt den Begriff so: “Rasenmäher-Eltern tun alles, was nötig ist, um ihr Kind vor Rückschlägen, Auseinandersetzungen oder Misserfolgen zu bewahren. Anstatt ihre Kinder auf Herausforderungen vorzubereiten, mähen sie Hindernisse nieder, so dass ihre Kinder sie gar nicht erst zu spüren bekommen.” Eine Professorin einer amerikanischen Universität in Pittsburgh erklärt die fatalen Folgen dieses elterlichen Verhaltens:
  • Kinder von Rasenmäher-Eltern entwickeln keine eigene Motivation und haben keinen eigenen Antrieb, denn sie wissen nur, wie man dem Weg folgt, den die Rasenmäher-Eltern bereits vorbereitet haben.
  • Sie sind nicht in der Lage, ohne Hilfestellung von anderen, große oder kleine Entscheidungen zu treffen.
  • Sie bekommen ständig die Botschaft vermittelt, dass sie nicht gut genug sind, um ihre eigenen Probleme zu lösen.

Gebremstes Selbstbewusstsein

Im Alltag wirkt sich das problematisch auf Schulleistungen und soziale Kontakte aus. Hindernisse selbständig zu überwinden, mit einem Scheitern umzugehen und selbständig Freundschaften zu schließen, gehört zur ganz normalen kindlichen Entwicklung. Räumen Eltern ihren Kindern alle unangenehmen Dinge aus dem Weg, kann sich das negativ auf Selbstbewusstsein und Empathiefähigkeit auswirken. “Wenn Kinder nie lernen, Enttäuschungen oder Rückschläge hinnehmen zu müssen, werden sie zu schwachen Persönlichkeiten″, warnte der Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsforscher Klaus Hurrelmann. Positive Beispiele für Erziehung liefert der Däne Jesper Juul, der in seinen Büchern Eltern dazu anhält, ihren Kindern wie Leitwölfe mit gutem Beispiel voranzugehen, anstatt sie wie rohe Eier zu behandeln.