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er Ramadan ist der islamische Fastenmonat und beträgt 29 Tage. Das Einhalten der Fastenzeit ist neben dem Glaubensbekenntnis, dem rituellen Gebet, den Almosen für Ärmere und der Wallfahrt nach Mekka, eine der fünf Säulen des Islam. Fasten sollte jeder gläubige Moslem. Kinder vor der Pubertät, kranke und alte Menschen sind von der Pflicht ganz befreit. Reisende, schwangere und stillende Frauen müssen auch nicht fasten, genauso wenig wie Frauen während der Zeit ihrer Periode. Schwerarbeiter können ebenfalls eine Ausnahme machen. Es wird aber empfohlen, die Fastenzeit, wenn es wieder passt, nachzuholen.
Ramadan ist intermittierendes Fasten
Beim Ramadan handelt es sich um keinen völligen Essensverzicht. Es ist ein intermittierendes Fasten: Nur zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang darf nichts gegessen oder getrunken werden. Danach beginnt das Fastenbrechen. Nach dem Abendgebet werden traditionell Datteln und Milch vor dem normalen Abendessen verspeist. In muslimischen Ländern haben viele Geschäfte während dem Ramadan tagsüber geschlossen.
Laut Koran wurde in den 29 Tagen, im neunten Monat des muslimischen Mondkalenders, der Koran herabgesandt. Pro Jahr verschiebt sich der Ramadan um 10 bis 11 Tage nach vorne und durchläuft deswegen alle Jahreszeiten. In Regionen, wo die Sommertage sehr lange oder die Temperaturen sehr hoch sind, wird das Fasten dadurch schwieriger. Im arabischen bedeutet Ramadan: “brennende Hitze” oder “Trockenheit”. 2018 beginnt die Fastenzeit am 16. Mai und endet am 14. Juni.
Ramadan endet mit dem Zuckerfest
Die Fastenzeit bedeutet für Muslime eine Zeit der inneren Reinigung. Durch den Verzicht auf Speisen und Getränke wird Selbstbeherrschung geübt. Das abendliche Fastenbrechen stärkt auch das soziale Miteinander mit Familie, Freunden und Nachbarn. Der Abschluss des Fastenmonats ist das dreitägige Zuckerfest “Bayramı”. Wie der Name schon verrät, werden an diesen Tagen viele Süßigkeiten gegessen. Man besucht Verwandte, den Friedhof und verbringt Zeit mit der Familie. In manchen Kulturkreisen gibt es Geschenke. Auch eine Spende an die Armen ist Teil des Festes. Der Betrag wurde vom Zentralrat der Muslime in Deutschland auf 5 Euro festgelegt.