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Warum feiert man den 1. Mai?

Der 1. Mai ist der internationale Tag der Arbeiterbewegung und in vielen Ländern rund um den Erdball staatlicher Feiertag. Der...

D er 1. Mai ist der internationale Tag der Arbeiterbewegung und in vielen Ländern rund um den Erdball staatlicher Feiertag. Der Maifeiertag ist der größte, nicht religiöse Feiertag der Welt und hat seinen Ursprung in Amerika. In Chicago demonstrierten 1886, Fabrikarbeiter einer Fabrik für landwirtschaftliche Geräte für einen Acht-Stunden-Tag und mehr Lohn. Der 1. Mai galt in Amerika auch als übliches Datum für Arbeits- oder Wohnungswechsel. Die Betriebsleitung reagierte auf die Streikdrohung mit Massenaussperrungen und wollte die offenen Stellen mit Billigarbeitern aus dem Ausland besetzen. Durch die Solidarisierung mit der Arbeiterbewegung unter den Migranten fanden sich aber nicht genug Menschen, um die frei gewordenen Stellen zu besetzen. Am 1. Mai des gleichen Jahres hielt der Herausgeber der Arbeiter-Zeitung, August Spies am Haymarket in Chicago eine flammende Rede. Streiks und blutige Unruhen waren die Folge. Spies wurde zum Tode verurteilt. In Gedenken an die Haymarket-Riots wurde 1889, am internationalen Arbeiterkongress in Paris, der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. Seitdem wird weltweit an diesem Maifeiertag demonstriert und für die Rechte der Arbeiter auf die Straße gegangen. In vielen Ländern ist der Tag der Arbeit ein staatlicher Feiertag. Schulen, Ämter, Betriebe und Geschäfte haben geschlossen. Der in Spanien 2001 ausgerufene EuroMayDay möchte verschiedenen Formen der Prekarisierung, der Verschlechterung von Arbeitsbedingungen auf allen Gebieten, Ausdruck verleihen. Nicht nur Arbeiter, auch kleine Selbständige und Angestellte werden dabei berücksichtigt. Seit dem 19. Jahrhundert haben sich Arbeitsbedingungen stark verändert. Kollektivverträge, Krankenversicherungen, Mutterschutz, bezahlter Urlaub und Krankenstand haben viel zu einer Verbesserung der Lage von Lohnarbeitern in den westlichen Ländern beigetragen. Durch die Globalisierung und Mobilisierung gibt es aber immer noch überall auf der Welt Lohnsklaven, die zu einem Spottlohn unter furchtbaren Bedingungen arbeiten müssen. Deswegen ist der 1. Mai nach wie vor weltweit ein wichtiger Gedenktag der internationalen Solidarität mit Menschen, die ausgebeutet werden. In Wien gibt es eine Straße des Ersten Mai, in Bukarest eine U-Bahn-Station, die nach dem Tag der Arbeit benannt wurde.