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Hat Audi den Anschluss verloren?

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung warf im März die Frage auf, ob der Autokonzern Audi den Anschluss verloren hat. Tatsächlich...

E in Artikel der Süddeutschen Zeitung warf im März die Frage auf, ob der Autokonzern Audi den Anschluss verloren hat. Tatsächlich sanken die Verkaufszahlen im Vergleich zum Rekordjahr 2016. Der Vorstandsvorsitzende Bram Schot kündigte Einsparungen von bis zu 15 Prozent in der Managementebene an. Jeder 10. Manager muss gehen. Die Produktonsmitarbeiter sind bis 2025 mit einer Jobgarantie geschützt. Was ist eigentlich das Problem mit der Autoedelmarke Audi?

Audi und die Dieselkrise

Audi ist ein Tochterkonzern von VW und wird nach wie vor streng hierarchisch und konservativ geführt. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende Rupert Stadler konnte sich aber gegen die Ingenieure nicht durchsetzen. Über Jahre hinweg manipulierten Ingenieure – ungehindert von der Chefetage – Emissionswerte von Dieselfahrzeugen. Nur auf dem Teststand hielten die Autos die gesetzlichen Richtwerte ein, im Normalbetrieb gingen die Abgase mitunter ungefiltert in die Umwelt. Audi ist die Keimzelle von des als „Dieselgate“ berüchtigten Skandals, der den Mutterkonzern VW bislang 28 Milliarden Euro kostete und eine regelrechte Diesewut in der Bevölkerung auslöste. Schon zum 1. September steht eine weitere Verschärfung der EU 6-Abgasnorm ins Haus, die Audi vor weitere Probleme stellen dürfte, weil es an Prüfständen und Messtechnikern fehlt.

Hausgemacht Probleme bei Audi

Es gibt aber auch noch weitere, hausgemachte Probleme im Audikonzern, der früher die „Cash-Cow” des Mutterkonzern VW genannt wurde. Einerseits verpasste man die Umstellung auf Elektroautos. Bis 2025 solle jedes vierte Auto mit Batterie statt Kraftstoff betrieben werden. Diesen Trend hat Audi verschlafen, will ihn aber aufholen. Andererseits hat der chinesische Markt andere Ansprüche an Autos. Bislang gehen 35 bis 40 Prozent aller verkauften Fahrzeuge nach China. Dort hat man andere Ansprüche was die Digitalisierung und die Innenausstattung betrifft. Der Anteil des chinesischen Marktes soll zunehmend steigen. Aber auch in Deutschland wollen die Menschen kleinere, umweltfreundlichere Autos. Eigentlich könnte Audi perfekt von seinen Schwestern VW und Porsche profitieren. Ehemalige Manager sehen das Problem in den verkrusteten Führungsformen, die mit der heutigen Zeit nicht mithalten können. Der Konzern wäre zu wenig „offen" für Neues. Um den Anschluss an die Trends nicht zu verlieren, plant Schott einen Chinavorstand und einen Kulturwandel. Audi soll künftig „offener, weiblicher und jünger werden“.